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Hilfe in schweren Stunden: So unterstützen Trauerbegleiter

Autor Daniel Hagmann

© Gina Sanders/ AdobeStock

Wenn ein naher Angehöriger oder der beste Freund stirbt, geraten Menschen in eine emotionale Ausnahmesituation. Die Trauer erscheint dann oft übermächtig und bestimmt weite Teile des Alltags. Momente der Entspannung, der Zuversicht und Freude scheinen nur schwer erreichbar.

Wer sozial gut vernetzt ist, kann bei Freunden und Verwandten Rückhalt sowie Unterstützung finden. Wer jedoch isoliert lebt, mit seinem Partner die weitgehend einzige Bezugsperson verloren hat und im hohen Alter nur einen sehr begrenzten Kontaktkreis pflegt, für den ist es ratsam, externe Hilfe zu suchen. Schließlich gilt es, in der Zeit der Trauer häufige Fehler zu vermeiden. Professionelle Trauerbegleiter können dabei unterstützen, das emotionale Tal zu durchschreiten und sich schadlos mit dem erlittenen menschlichen Verlust auseinanderzusetzen.

Trauerbegleitung durch Einfühlen und Zuhören

Grundsätzlich ist die Trauer eine individuelle Sache. Auch Männer trauern anders als Frauen. Trauerbegleiter unterstützen Hinterbliebene dabei, den bedrückenden Gefühlen und Erinnerungen den notwendigen Raum zu geben. Ein erfolgreiches Vorgehen sind dabei intensive Gespräche. Der Trauerbegleiter hört aufmerksam zu, wenn die Trauernden über die Erinnerungen an den Verstorbenen oder ihren eigenen Zustand sprechen. Durch einfühlsames Nachfragen gelingt es den Trauerbegleitern, Rückhalt und Orientierung zu geben. Gerade auch, was den Umgang mit unterschiedlichen Gefühlssituationen wie Verzweiflung, Wut oder Angst vor der Zukunft betrifft.

Generell kann jeder Kontakt zu einem Trauerbegleiter aufnehmen, sofern er daran Interesse hat. Auch die Dauer und Häufigkeit der Treffen ist jedem Trauernden selbst überlassen. Wichtig ist es, zusammen mit dem Trauerbegleiter wieder im Leben Fuß zu fassen und auch neue Routinen zu entwickeln. Gerade, was das Organisieren des Alltags, das Betreiben von Hobbys und regelmäßige Treffen im Freundes- und Familienkreis angeht.

Trauerbegleiter brauchen Hintergrundwissen

Wie inFranken.de berichtet, sollten Trauerbegleiter vor allem empathisch und sensibel sein. In der Regel sind Trauerbegleiter ehrenamtlich tätig. Um jedoch den Trauernden zu begegnen, sind theoretische und praktische Grundlagen notwendig. Auch, um das Schicksal der Trauernden nicht zu sehr an sich heranzulassen. Ehrenamtliche Trauerbegleiter absolvieren in der Regel einen Grundkurs, der etwa 100 Stunden umfasst. Darüber hinaus gibt es aber auch hauptamtliche Trauerbegleiter, die in diesem Fachbereich eine bis zu 24-monatige Ausbildung durchlaufen haben. Dazu gehören Themen wie Gesprächsführung, Ritualgestaltung und Trauertheorie.

Angebote zum Thema Trauerbegleitung gibt es mittlerweile viele. Zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise die Malteser, Hospizdienste oder Sozialstationen verfügen in diesem Bereich über mehrere Möglichkeiten. Darüber hinaus richten sich die Unterstützungsangebote nicht nur an Erwachsene, sondern in einigen Fällen auch gezielt an Kinder und Jugendliche. Beim Hospizdienst Heilbronn zum Beispiel kann man zwischen unterschiedlichen Formen der Trauerbegleitung wählen: Dort gibt es die Optionen Trauercafé, Trauerwanderung und Trauerspaziergang. Oft bieten Bestatter auch eine Trauerbegleitung an.

Achtung: Trauerbegleitung ist keine medizinische Betreuung

Wer sich mit dem Thema Trauerbegleitung auseinandersetzt, sollte sich auch fragen, ob ihm das gezielte Einzelgespräch besser bei der Bewältigung der Gefühle hilft als beispielsweise das Sprechen mit anderen im Rahmen einer Selbsthilfegruppe – oder umgekehrt. Entscheidend für Trauernde: Eine Trauerbegleitung ist keine medizinische Betreuung. Wer beispielsweise infolge des Verlusts eines geliebten Menschen psychisch erkrankt oder eine Depression entwickelt, sollte entsprechend ausgebildete Therapeuten kontaktieren.

Übrigens: Wer selbst keinen Trauerfall erlitten hat, aber anderen in ihrer bedrückenden und schwierigen Situation helfen möchte, kann aktiv werden, die genannten Kurse zur Trauerbegleitung besuchen – und auf diese Weise der Gesellschaft Gutes tun.