ANZEIGE AUFGEBEN

Anzeige aufgeben

Schalten Sie Ihre Anzeige in der Zeitung

Über unser Online-Anzeigensystem können Sie in wenigen, einfachen Schritten eine private Traueranzeige in aller Ruhe selber gestalten, ausdrucken und online aufgeben.

Traueranzeige aufgeben

Nachhaltigkeit auf dem Friedhof mit Grabstein-Recycling

© Sebastian Kahnert/dpa

Wenn die Ruhefrist ausläuft und eine Grabstelle aufgegeben wird, gilt es selbstverständlich auch, das Grabmal zu räumen. Bislang ist es allerdings noch selten, dass die Grabsteine dann auch recycelt, umgestaltet und entsprechend wiederverwertet werden. Denn: Im Regelfall werden die Grabsteine zerkleinert - und anschließend im Straßenbau verwendet.

„Nachhaltig ist dieser Umgang mit dem wertvollen Naturstein nicht“, erklärt der Grabmal-Experte Thomas Feldkamp von der Verbraucherinitiative Aeternitas. Er fordert deutlich mehr Wertschätzung gegenüber den hochwertigen, ästhetisch ansprechenden Materialien, aus denen Grabsteine gefertigt sind. Zum Zerkleinern seien viele dieser wertvollen Steine viel zu schade. Eine nachhaltigere Alternative ist vielmehr das Recycling der Grabsteine als -zeichen. Dies schont die natürlichen Ressourcen an hochwertigen Natursteinen.

Auch Skulpturen aus dem Garten als Grabstein denkbar

Bei der Umarbeitung für das Recycling des Grabsteins müssen alle persönlichen Daten der Verstorbenen unkenntlich gemacht werden, erklärt Feldkamp. Doch nicht jedem Hinterbliebenen behagt die Vorstellung, das Grab eines Angehörigen mit einem Grabmal zu versehen, das schon einmal für jemand anderes als Grabzeichen diente. Auch wenn das Vorgehen der Umwelt zugute kommt und nachhaltig ist. Innerhalb von Familien könnte ein wiederverwendeter Grabstein allerdings gerade für die enge Verbundenheit stehen. Das Umarbeiten kann darüber hinaus so grundlegend erfolgen, dass der Stein eine komplett neue Form erhält - und überhaupt nicht als recyceltes Material erkennbar ist.

Möglich ist es zum Beispiel aber auch, aus dem Material Skulpturen oder Erinnerungssteine für das Haus oder den Garten herzustellen. Hier bietet sich gar der umgekehrte Weg an: Warum sollte ein Grabstein nicht bereits zu Lebzeiten als Kunstobjekt aufgestellt werden und letztlich als Erinnerungszeichen seinen Platz auf dem Grab des Besitzers finden? Immerhin trägt dies zu einer individuellen Grabgestaltung nach dem Ableben bei.

Recycling des Grabsteins oft teuer

Allein aus Kostengründen lohnt sich das Recyclen eines alten Grabsteines jedoch nicht immer. Gespart wird dabei zwar beim Material, der Planungs- und Arbeitsaufwand ist jedoch in der Regel höher als bei einem neuen Stein. Der Steinmetz muss gegebenenfalls unter anderem vorhandene Befestigungen, Bohrlöcher und die Grabsteininschriften entfernen und Schichten abschleifen, bevor er den Stein ganz neu gestalten kann.

Viele Handwerker bieten das Umarbeiten alter Grabsteine daher gar nicht erst an. Für besonders kreative Steinmetze hingegen ist die Um- und Neugestaltung von alten Grabsteinen vor allem aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsgründen selbstverständlich.

       dpa