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So gehen Iren mit Tod und Trauer um

Foto: Patrick Browne For Waterford Treasures/dpa-mag

Andere Länder, andere Sitten. Wie gehen Menschen in Irland mit dem Tod und mit der Trauer nach dem Ableben eines geliebten Menschen um? Ein neues Museum informiert über Bräuche, Traditionen und Aberglauben - von einst und von heute. Im Museum in der irischen Stadt Waterford geht es um Leben und Tod. Das Irish Wake Museum widmet sich der Tradition der Totenwache sowie dem Umgang mit dem Tod und entsprechenden Bräuchen vom 15. bis zum 20. Jahrhundert in Irland. Darauf macht Tourism Ireland aufmerksam.

Die Totenwache nach dem Ableben eines Angehörigen gehört in Irland zur Kultur und ist ein alter Trauer-Brauch. Sie wird "The Wake" genannt. In der Zeit zwischen Tod und Beerdigung kommen die Menschen dabei zusammen und wachen über den Verstorbenen. Sie erzählen sich gegenseitig Geschichten aus dessen Leben, beten für ihn, trauern, feiern aber auch das Leben.

Audiovisuelle Reise zwischen Leben und Tod auf irisch

Im Südosten Irlands, in Waterford, der ältesten Stadt des Landes, können Besucher dazu nun eine ganze Ausstellung besuchen. Sie widmet sich in sechs Räumen ganz unterschiedlichen Themenschwerpunkten und beleuchtet unter anderem auch die Wurzeln der Tradition. Diese gehen auf das keltische Neujahrsfest "Samhain" zurück. Bei diesem Fest stehen die Geisterwelt und die Verbindung zu den Toten im Mittelpunkt.

Los geht es mit einem einzigartigen audiovisuellen Erlebnis, das die Besucher des Museums auf eine Reise mitnimmt, bei der die Themen Leben, Tod und der Umgang mit Trauer in einem intimen Raum erforscht werden. Das erzeugt beispielsweise ein echtes Verständnis für den einzigartigen Brauch einer irischen Totenwache.

Auch historisch ist das Museum interessant: Es befindet sich in einem der ältesten Gebäude der Stadt - einem ehemaligen Almosenhaus aus dem Jahr 1478. Passenderweise konnten die Bewohner dort ihren Unterhalt bezahlen, indem sie dreimal pro Nacht für die Seelen ihrer Gönner sowie für die verstorbenen Bürger von Waterford beteten.

Umgang mit Trauer und Tod in Irland: Bräuche mit katholischen und keltischen Wurzeln

Doch der Umgang der Menschen in Irland mit den Themen Trauer und Tod unterscheidet sich noch in weiteren Bereichen von den in Deutschland bekannten Traditionen. Hierzulande gibt es zum Beispiel feste Vorstellungen, was das Verhalten auf einer Trauerfeier oder die Gestaltung einer Trauerschleife angeht. In Irland sind diese Bräuche teilweise katholischen, aber auch keltischen Ursprungs. Wenn der kürzlich Verstorbene zu Hause aufgebahrt ist, werden die Uhren in den Räumen angehalten, damit sie den Todeszeitpunkt des Verstorbenen anzeigen. Zudem werden im ganzen Gebäude die Spiegel abgedeckt - aus Respekt vor dem Toten. 

Ein weiterer, in Irland verbreiteter Brauch nach dem Ableben eines Angehörigen, ist das Öffnen der Fenster, in dem Raum, in dem der Tote aufgebahrt ist. So soll die Seele des Verstorbenen ihren Weg vom Diesseits ins Jenseits finden.

dpa