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Nur der HSV: Hamburger Traditionsverein bietet letzte Ruhestätte für Fußball-Fans

Autor Ulrike Kübelwirth

© Marcus Brandt/dpa

Einmal Fußball-Fan, immer Fußball-Fan. Wer sein Herz und seine Leidenschaft einem bestimmten Verein schenkt, bleibt diesem nicht nur ein Leben lang treu, sondern auch gerne über den eigenen Tod hinaus.

Da gibt es zum Beispiel die Oma, die sich sehnlichst wünscht, im Schalke-Trikot beigesetzt zu werden, den BVB-Fan, der angesichts seines baldigen Endes selbst einen Sarg in Gelb und Schwarz gestaltet und den VfB-Freund, dessen Kränze mit Vereinswimpeln geschmückt sind.

Vereinsfriedhof des HSV: Gestaltung wie ein Fußball-Stadion

Für Anhänger des HSV, des Hamburger Sport-Vereins, hingegen, gibt es ein ganz spezielles und außergewöhnliches Angebot. Vielleicht auch deshalb, weil es die Freunde des Hamburger Fußballvereins zu Lebzeiten nicht leicht mit ihrer Vereinsliebe haben, können sich diese seit 2008 einen großen Wunsch erfüllen: sich nach ihrem Tod auf dem eigenen Vereinsfriedhof beisetzen lassen. Das ist ein einzig für sie abgetrennter und gestalteter Teil des Friedhofs im Hamburger Stadtteil Altona, gleich hinter der Westtribüne des Stadions. Diejenigen, bei denen die Liebe zum Fußball über den Tod hinaus reicht, können dort in den Genuss eines deutschlandweit einzigartigen Services kommen: der letzten Ruhe im Kreise von Gleichgesinnten.

Nachempfunden ist der Vereinsfriedhof, den man standesgemäß durch ein Fußballtor betritt, einem Stadion. Die Grabstellen wurden im großen Halbrund in Stufen angelegt. Ein Aufbau, der bewusst an eine Stadionkurve erinnert. Schließlich soll hier alles einen authentischen Fußballbezug haben – da hier hauptsächlich die Fans des runden Leders beigesetzt werden. Auf einer solchen HSV-Fan-Beerdigung sind als Trauerkleidung sicher auch Fanartikel des Fußballvereins nicht völlig fehl am Platz. Ansonsten achtet man in der Trauer-Garderobe aber üblicherweise auf konventionelle Schnitte und Farben.

Bestattung auf HSV-Friedhof: Auf Wunsch ertönt Stadionsprecher-Jubel

Platz bietet der 2008 in Betrieb genommene Vereinsfriedhof für 300 bis 500 Fußball-Freunde. Die können sich letzte Ruhestätten in den Kategorien „Einzelspieler“ (Einzelgrab), „Doppelpass“ (Doppelgrab) oder „Team“ (Sammelgrab für 20 Urnen) auswählen. Zu ganz normalen Preisen. Denn die Kosten richten sich nach der Gebührenordnung für das Bestattungs- und Friedhofswesen und sind nicht höher als bei anderen Friedhöfen der Hansestadt. Einen Platz im Bereich „Team“ gibt es für 4.778 Euro. In dieser Summe enthalten sind die Kosten für eine 25-jährige Grabpflege, die ebenso erfolgt, wie die Pflege des Friedhofsrasens. Denn auch der ist etwas ganz Besonderes, nämlich ein Fußball-Original. Das Grün stammt direkt vom Spielfeld der angrenzenden Arena.

Passend zur HSV-Fußball-Fan-Liebe werden Grabsteine, Särge und Urnen in Schwarz-Weiß-Blau angeboten, den Vereinsfarben des HSV. Und während der Beisetzung kann neben normalen „Schlachtgesängen“ selbstverständlich auch die Hymne des HSV abgespielt werden – oder der Sarg senkt sich (auf ganz besonderen Wunsch) zu dem Jubel des Fußball-Stadionsprechers mit einem lauten „Tor, Tor, Tor“.