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Der Trostkoffer: Eine wertvolle Hilfe für Kinder in der Trauerphase

Autor Ulrike Kübelwirth

© www.trostkoffer.de

Stirbt ein geliebter Mensch, ist es für Erwachsene schon schwierig, mit dem erlittenen Verlust und der Trauer umzugehen. Verlieren Kinder ihre Oma, ihren Opa oder gar ein Elternteil, verschärft sich die Situation nochmals. Wie soll man einem Dreijährigen erklären, dass sein Großvater nie wieder zum Spielen kommt? Einer Siebenjährigen, dass ihre Mama jetzt für immer fehlt? Wie kann man Kindern die Endgültigkeit des Verlusts klarmachen, ohne sie damit zu überfordern?

Mit dieser Frage haben sich vor Jahren die Religionslehrerin Stefanie Witte und der Pastoralreferent Martin Kienast intensiv auseinandergesetzt – und gemeinsam einen Trostkoffer entwickelt. Er soll den erwachsenen Hinterbliebenen dabei helfen, ihre eigene Sprachlosigkeit und die innere Lähmung in der Trauer zu überwinden, um so schließlich mit den Kindern über den Verlust und seine Verarbeitung ins Gespräch zu kommen. Die Arbeit mit dem Koffer erfordert allerdings nicht nur eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern auch eine ehrliche Beschäftigung mit sich selbst. Zielgruppe ist die Altersklasse zwischen drei und zwölf Jahren.

Puppe, Bilderbücher und noch mehr: Das beinhaltet der Trostkoffer

Denn Tod und Trauer trifft nicht nur Erwachsene. Auch Kinder sind oft sehr traurig, wenn ein lieber und für sie wichtiger Mensch stirbt. Wenn die Oma, der Opa, der Bruder oder die Schwester oder, ganz schlimm, wenn Papa oder Mama sterben, ist das sehr, sehr schmerzlich. Wenn der Trostkoffer bei der Verarbeitung des menschlichen Verlusts unterstützt, ist das eine wertvolle Hilfe.

Männer trauern anders als Frauen - und auch Kinder trauern anders als Erwachsene. Manche haben noch keine Worte für ihre Gefühle und Empfindungen. Dafür ist der Trostkoffer da. In diesem befinden sich ein Engelchen als Trostpuppe, ein Begleitheft zum Thema Trauer bei Kindern, Tipps, wie man mit der Situation umgehen kann und Bilderbücher zum Thema. Die Materialien sind aber auch dazu gedacht, sie in Kindergärten und im Grundschulunterricht einzusetzen – etwa dann, wenn ein Klassenkamerad gestorben ist.

„Für immer“, „Mit Kindern trauern“, "Abschied, Tod und Trauer": Diese Bücher spenden Trost

Mit Hilfe des Trostkoffers vermitteln Erwachsene dem Kind, dass der Tod etwas ganz Natürliches ist, das zum Leben gehört. Das Kind erfährt auf spielerische Art und Weise, dass der mit dem Tod eines Angehörigen verbundene Verlust schmerzt, wie es mit der Trauer umgehen kann und, dass sich die Traurigkeit im Laufe der Zeit verändern wird.

Wer Hinterbliebenen mit kleinen Kindern helfend zur Seite stehen möchte, kann solch einen Trostkoffer auch leicht selbst zusammenstellen. Entsprechende Literatur gibt es im Buchhandel. Empfehlenswert sind beispielsweise die Titel „Nie mehr Wolkengucken mit Opa?“, „Für immer“, „Annas Himmel“, „Mit Kindern trauern“, „Geht Sterben wieder vorbei?“, „Eine Tüte voll Papa“ sowie „Abschied, Tod und Trauer (Wieso? Weshalb? Warum?)“, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Das Begleitheft von Stefanie Witte und Martin Kienast lässt sich unentgeltlich unter www.trostkoffer.de herunterladen.

Trostkoffer schafft wichtigen Platz für die Trauer in der Familie

Auf dieser Webseite gibt es auch eine vollständige Bücherliste zu den Themen Trauer und Verlust. Die Bücher finden Worte, wo Worte manchmal fehlen. Das Traurige in der Familie bekommt durch das Lesen der Bücher einen Platz. Gemeinsam die Bücher anzuschauen und zu lesen, verbindet miteinander und lässt einander nah sein. Ein Begleitheft zum Trostkoffer gibt Informationen zum Trauerprozess von Kindern und Anregungen für Trauerrituale in der Familie.

Doch in den Trostkoffer gehört noch viel mehr. Das können Kerzen sein, die gemeinsam mit dem Kind zum Gedenken an den Verstorbenen angezündet werden – oder Steine und Herzen, auf die man einen persönlichen Wunsch schreiben oder etwas für den Verstorbenen malen kann.

Der Trostkoffer kann außerdem Fotos von dem geliebten Menschen enthalten oder Karten und Luftballons, die man – bestückt mit guten Gedanken – als Himmelspost verschickt. Auch eine CD mit ruhiger Musik sollte nicht fehlen. Hilfreich ist in jedem Fall eine Trost-Puppe oder ein Trost-Teddy, dem die kleinen Trauernden ihre Gedanken und Sorgen mitteilen können. Vielen Kindern fällt es leichter, mit einem Kuscheltier zu reden als mit den erwachsenen Familienmitgliedern.