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Besonderer Liebesdienst: Abschied mit selbst gestalteter Urne aus Naturmaterialien

Autor Ulrike Kübelwirth

© dpa

Nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch Individualität spielt bei Bestattungen eine zunehmend größere Rolle. Dies gilt auch für die Gestaltung von Särgen und Urnen. Vermehrt hören Bestatter den Wunsch, den geliebten Verstorbenen mit einer selbst gemachten Urne zu verabschieden, weil es das, was sich der Verstorbene gewünscht hat, einfach nicht gibt. Oder, weil ihm die Hinterbliebenen auf diese Art einen ganz besonderen letzten Liebesdienst zum Abschied erweisen möchten.

Urnen selbst gestalten? Ist das überhaupt erlaubt? Ja, sofern man dabei ein paar Dinge und Vorschriften beachtet: Die Urne muss bei der Bestattung in jedem Fall den erforderlichen Standards entsprechen. Nur dann kann man sie auch problemlos beisetzen. Vorschriften gibt es vor allem beim Material, das sich hierzulande innerhalb von 15 Jahren zersetzen muss. Demnach sind für die Gestaltung einer Urne beispielsweise Holz, Filz, Ton, Bambus oder Papier geeignet. Außerdem muss sie groß genug sein, um die Aschekapsel aufnehmen zu können, die der Bestatter vom Krematorium erhält. Deren Standardmaße betragen 17x23 Zentimeter. Die selbst gebaute Überurne muss also größer sein. Darüber hinaus gibt es aber auch eine sehr naturnahe Form der Bestattung - die sogenannte Reerdigung.

Selbst gemachte Urne muss Friedhofsordnung entsprechen

Und die Urne der Marke Eigenbau muss außerdem der Friedhofsordnung entsprechen. Am besten ist es daher, das Design im Vorfeld mit dem Bestatter abzusprechen. Denn dieser gewährleistet, dass das selbst designte Aschegefäß am Ende auch wirklich den Vorschriften entspricht.

Der erste Schritt zu einer selbst gefertigten Urne ist die Materialwahl. Anschließend wird die Konstruktion geplant. Welche Größe und welche Form soll sie haben? Welche Verzierungen sind vorgesehen? Welche weiteren Materialien sollen zum Einsatz kommen? Und: Was hätte sich der Verstorbene gewünscht? Denn schließlich geht es darum, dessen Andenken mit diesem letzten Liebesdienst auf ganz besondere Weise zu ehren.

Selbst gemachte Urne: Ideen des Verstorbenen entscheidend

Die Beschäftigung mit dem ungewöhnlichen Do-it-yourself-Projekt ist aber nicht nur als eine letzte liebevolle Geste zum Abschied anzusehen. Sie kann für Hinterbliebene auch durchaus hilfreich sein, besser durch die für sie schwere Zeit zu kommen. So sehen Psychologen in ihr eine therapeutische Methode, sich beim Bau der Urne bewusst mit dem Verlust eines geliebten Menschen auseinanderzusetzen und so am Ende besser mit der Ausnahmesituation umgehen zu können.

Allerdings sollte jedem, der sich für die Verwirklichung eines eigenen Urnendesigns entscheidet, klar sein: Das Selbstbauen erfordert nicht nur viel Aufwand und handwerkliches Geschick, sondern auch eine gewisse  Sensibilität gegenüber den Themen Tod und Bestattung. Und man sollte sich immer vor Augen halten, dass die Urne am Ende nicht den eigenen, sondern den individuellen Wünschen und Vorstellungen des Verstorbenen entspricht.